#diyink: Rosenblütentinte selbst herstellen

Rosenblütentinte mit Blüten aus dem Garten

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Ich liebe Rosenwasser und beschloss, aus den vielen Rosen aus unserem Garten dieses Wässerchen selbst herzustellen. Da immer noch Blüten übrig waren, kam mir die Idee daraus Rosenblütentinte zu kochen.

In meiner Story auf Instagram hatte ich euch Fotos vom Herstellungsprozess gezeigt. Daraufhin hatten mich einige “Kreativlinge” kontaktiert und nach dem Rezept gefragt. Ich freue mich immer sehr, wenn ich euch für ein Thema begeistern kann. Deshalb teile ich heute das Rezept mit euch.

Welche Materialien brauche ich?

Für das Grundrezept benötigt ihr nicht viele Materialien. Die meisten habt ihr sowieso im Haushalt, also könnt ihr sofort starten.

  • Kochtopf
  • Wasser
  • Salz
  • Essig (-essenz)
  • Kochlöffel
  • Trichter
  • Tee- oder Kaffeefilter
  • Glasfläschchen
  • Tasse
  • Nelken oder Duftöl
  • Papier
  • Rosenblüten (wichtig: ungespritzt)
  • optional: Gummi arabicum
einige der benötigten Zutaten: Nelke, Glasgefäß, Papier

Wie stelle ich die Tinte her?

Spült zunächst die Rosenblüten unter kaltem Leitungswasser ab, damit eventuelle Rückstände entfernt werden.

Gebt in einen Kochtopf zwei Tassen voll Wasser (entweder destilliertes- oder Leitungswasser) und eine Tasse voll Rosenblüten (2:1). Fügt zu dieser Mischung noch zwei Esslöffel Essig (-essenz) und einen Esslöffel Salz hinzu.

Diesen Sud erwärmt ihr (nicht kochen!) und lasst ihn auf niedriger Stufe zwei oder mehr Stunden sieden (Hinweis: Hin und wieder mit einem Kochlöffel umrühren). Den Kochtopf von der Herdplatte nehmen und alles abkühlen lassen. Für eine noch intensivere Farbe, lasst ihr das Ganze am besten über Nacht im Topf ziehen. Die Farbintensität könnt ihr testen, indem ihr einen Papierstreifen in die Tinte taucht. Gefällt euch der Farbton, könnt ihr die Flüssigkeit umfüllen. Seid ihr noch nicht zufrieden mit dem Ergebnis, erhitzt den Sud einfach noch einmal und lasst die Tinte bis zum gewünschtem Farbergebnis sieden. Danach wieder abkühlen lassen!

Jetzt habe ich die Tinte hergestellt, und nun?

Im nächsten Schritt füllt ihr die Tinte in Gläschen, Fläschchen etc. ab. Ganz wichtig ist, dass diese Gefäße sterilisiert sind.

Exkurs: Gläser sterilisieren
Einen sauberen Kochtopf mit Wasser füllen und zum kochen bringen. Gläser, Deckel, Pipetten etc. hineinlegen, so dass alles mit Wasser bedeckt ist. Mindestens fünf Minuten alle Utensilien im Wasser kochen lassen. Mit einer Grillzange Materialien herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

In den Trichter legt ihr den Filter und füllt eure Tinte ab. Gebt in jedes Gefäß noch eine ganze Nelke oder Duftöle z.B. Rosenöl, Lavendel etc. Diese Zutaten verhindern, dass eure natürliche Tinte schimmelt. Optional könnt ihr noch einige Tropfen flüssiges Gummi Arabicum hinzufügen (bei Nutzung der Tinte fürs Kalligrafieren wenig Arabicum nutzen!). Dieses dient als Bindemittel und hat Einfluss auf den Farberhalt. Auch kann es die Farbe leicht verändern.

Sud im Kochtopf

Hast du noch Tipps?

  • Es ist besser, wenn ihr nicht die besten und neusten Kochtöpfe, -löffel etc. verwendet.
  • Ihr könnt auch getrocknete Rosenblüten nehmen. Diese müsst ihr dann erst in einem Mörser zerkleinern und mit etwas Wasser vermengen, damit eine breiartige Konsistenz entsteht und ihr die Rosenfarbe aktiviert.
  • Je nach Blütenfarbe fällt die Tintenfarbe unterschiedlich aus. Ich habe für meine Tinte Rosenblätter in einem gelb-rosa-Ton gewählt. Wählt ihr rötlichere Blüten, ist die Farbe dunkler und geht mehr ins rot und bei gelben Blüten heller und gelblicher.
  • Beschriftet eure Papier-Farbproben mit Herstellungsdatum, Zutat etc. Damit ihr euren Herstellungsprozess für künftige Experimente wiederholen könnt.
  • Die Farbe kann varrieren, wenn ihr anstelle des Essigs und Salzs z.B. Natron, Zitronensäure oder Backpulver verwendet.
  • Trotz der Nelke ist eure Tinte nur kurz haltbar. Um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten, lagert eure Flüssigkeit vorzugsweise kühl und in einem dunklem Gefäß.
  • Die Tinte schimmert auf jedem Papier unterschiedlich. Nutzt ihr z.B. handgeschöpftes Papier, ist die Farbintensität viel stärker als bspw. auf chemisch hergestelltem Papier.
  • Erst auf getrocknetem Papier, seht ihr das Endergebnis der Farbe.
Obere Papierprobe ohne Gummi Arabicum, untere mit Gummi Arabicum.

Was soll ich mit meiner Tinte jetzt anstellen?

Es gibt viele Möglichkeiten eure Tinte zu verwenden. Ihr könnt damit malen, kalligrafieren, Stoffe färben (nur wenn kein Gummi Arabicum zur Farbe dazugegeben wurde!) usw. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Ich z.B. aquarelliere damit Blüten, färbe Tischkarten ein, watercoloriere Hintergründe von Karten und verschenke die Tinte an tintenbegeisterte Freunde.

Erweckt den Wissenschaftler in euch: Sammelt, experimentiert, testet, aquarelliert usw. Ich bin auf eure Ergebnisse gespannt. Gerne könnt ihr mir diese auf Instagram unter dem Hashtag #kreativaskreativlinge zeigen.

#letteringmaterial: Fräulein Kreativas Buchtipps

Fräulein Kreativas Buchtipps

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Mittlerweile findet man in jeder Buchhandlung unzählige Bücher zum Thema Kalligraphie, Moderne Kalligraphie, Handlettering, Watercolorlettering etc. Als Neuling auf dem Gebiet stellt sich oft die Frage, welches Buch ist für mich das passendste.

Ich möchte euch hier meine Lieblingsbücher vorstellen und euch somit die Entscheidung etwas erleichtern.

 

Handlettering-Bücher

Ein absolutes Muss ist für mich das Erstlingswerk “Handlettering Alphabete – Schritt für Schritt zur eigenen Schönschrift” von Tanja Cappell alias Frau Hölle welches 2017 im EMF Verlag erschienen ist. Das Buch ist ein Hardcover, aus dem Jahr 2018 und umfasst 144 Seiten (Preis: 19,99 €).
Es werden alle Lettering-Arten (Handlettering, Brushlettering, Kalligrafie) erklärt und mit Materialempfehlungen sowie Tipps und Tricks u.a. zu Schnörkeln, Blending und der richtigen Haltung abgerundet. Außerdem erhaltet ihr eine Einführung ins digitale Lettering. Dieser Abschnitt war für mich besonders spannend, da ich zuvor nur analog gelettert hatte. Durch diesen Teil des Buchs habe ich gelernt, meine Ergebnisse zu digitalisieren und am iPad zu erstellen. Am Ende des Buches findet ihr inspirierende Projekte zum Thema Wohnen, Feiern und Hochzeit.
Das Buch lässt sich gut lesen und ist verständlich aufgebaut. Der visuelle Aspekt trifft genau meinen Geschmack, die Fotos sind clean und sehr ansprechend.

Fazit: Ein tolles Buch zum Einstieg in das Thema Lettering. Durch das besondere Extra – die Alphabete auf zwei Maxi-Postern – kann jeder Neuling erst einmal die Buchstaben abpausen und mit Spaß und Geduld zum eigenen Lettering-Stil finden.


Habt ihr am Buch von Frau Hölle Gefallen gefunden und/ oder seit ihr auf der Suche nach weiteren Ideen, wie ihr eure Letterings als Projekte umsetzen könnt? Dann empfehle ich euch das zweite Buch von Frau Hölle in Zusammenarbeit mit Katja Heil alias Fräulein K. sagt ja und Markus Hummel alias BackbubeHandlettering Projekte – 50 neue Ideen für Feste, Wohndeko und mehr”. Das Hardcover-Buch umfasst 128 Seiten und wurde vom EMF Verlag veröffentlicht (Preis: 19,99 €).
Das Buch gliedert sich in die Themen: Küche, Interior, Papeterie, Geschenke, Geburtstag, Hochzeit, Kind und Weihnachten. Wie schon im Vorgängerbuch erhaltet ihr zu jedem Projekt Materialempfehlungen sowie Tipps und Tricks.
Das Buch ist verständlich, in Schritt-für-Schritt-Anleitungen geschrieben und beinhaltet ebenfalls zwei Maxi-Poster mit allen Projekt-Vorlagen. Auch wenn ihr also nicht die perfektesten Handletterer seid, so könnt ihr die meisten Projekte problemlos umsetzen. Mein Lieblingsprojekt aus dem Buch ist das Poster zur Geburt. Ich weiß nicht wie oft ich dieses Bild bereits für Freunde, Familie und Co. gelettert und verschenkt habe. Es ist nicht nur eine Dekoration, sondern auch eine schöne Erinnerung für die Ewigkeit.


Fazit: Ein Buch für alle die sich Fragen, was sie mit ihren erlernten Kenntnissen im Handlettering anfangen und wie sie diese verschönern können.

* Poster zur Geburt – Idee aus dem Buch – Bild erstellt von Fräulein Kreativa


Fortgeschrittenen und Profis empfehle ich “Handlettering Backgrounds – 15 kreative Hintergründe mit Pinsel, Stempel und Co.” von Sabina Wieners alias eineckig. Das Hardcover-Buch mit 128 Seiten ist 2019 erschienen und ebenfalls aus dem EMF Verlag (Preis: 17,99 €).
Auch wenn das Buch zu Beginn die Grundlagen des Letterings aufgreift, so ist es eher ein Buch für fortgeschrittene Handletterer. Es untergliedert sich in die Abschnitte: Grundlagen (Letteringstile, Alphabete, Material, Basic Backgrounds, Komposition) und Projekte. Ich habe das Buch damals gewonnen und wurde in meinen Erwartungen übertroffen. Oftmals ähneln sich die neuen Bücher aus dem Bereich Handlettering, ganz im Gegenteil bei diesem Buch. Die Autorin zeigt mit viel Liebe, sehr ausführlich und für jeden verständlich wie man aus seinem Lettering mit der richtigen Hintergrund-Technik ein Gesamtkunstwerk kreieren kann. Zu jedem Projekt erhält der Leser eine ausführliche Materialliste und Step-by-Step-Anleitung.


Fazit: Das perfekte Buch für erfahrene Handletterer, die alle anderen Bücher bereits gelesen haben.

 

Kalligraphie-Bücher

Mein erstes Kalligraphie-Buch war “Moderne Kalligraphie – Kunstvoll lettern, schreiben und gestalten” von Betty Soldi. Das Softcover-Buch aus dem Busse Seewald Verlag erschien 2018 als deutschsprachige Ausgabe und umfasst 192 Seiten (Preis: 22,95 €).
Als ich das Buch damals im Idee-Shop in Leipzig entdeckte, war ich Hin und Weg. Für mich stand fest, dieses Buch muss ich haben. Die Aufmachung des Buches, die tollen Bilder und Schnörkeleien (für andere vielleicht eher Kritzeleien und Schmierereien) haben mich in seinen Bann gezogen.
Das Buch beinhaltet ein Vorwort, interessantes über die Autorin, kalligraphische Buchstaben, Möglichkeiten der Verzierung, eine Übersicht über Utensilien, Wissenswertes zum Umgang mit der Spitzfeder, Tipps für Linkshänder, Schreiben in weiß und die Kunst des Scherenschnitts sowie kreative Ideen.
Im Gegensatz zu anderen Büchern findet man hier eher weniger Text, dafür mehr Bilder und Anregungen zum einfach mal ausprobieren und (wieder-) entdecken der eigenen kreativen Ader/ Liebe zur Schrift.


Fazit: Wer ein klassisches Buch zum Einstieg in die Kalligraphie sucht, sollte sich dieses Buch eher nicht kaufen. Es ist viel mehr ein Mitmach-Buch zum entdecken des eigenen Kalligraphie-Stils und weniger eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erlernen der “perfekten” Kalligraphie-Schrift.


Für Kalligraphie-Neulinge, die für die (eigene) Hochzeit z.B. eine Menükarte erstellen möchten, empfehle ich das Buch “Schnupperkurs Kalligraphie” von Clara Riemer aus dem Jahr 2019. Es ist ein Hardcover, im TOPP Verlag erschienen und umfasst 80 Seiten (Preis: 9,99 €).
Das Buch beinhaltet Informationen zu Materialien, Moderner Kalligraphie im Allgemeinen, einem Projekt (Erstellen einer Menükarte) und drei weiteren kleinen Projekten (Menükarte in weiß, Namenskärtchen, Einladungskarte). Es ist verständlich und übersichtlich aufgebaut und enthält sinnvolle Hinweise. Wie der Titel bereits verrät ist das Buch ein Schnupperkurs in die Kalligraphie, ein Appetitanreger, der Lust auf mehr macht.


Fazit: Ein tolles Buch für Kalligraphie-Interessierte, die schnell in das Thema einsteigen und einen ersten Überblick erhalten möchten. Für all diejenigen, die detailliertere Informationen zum Erlernen der Kalligraphie suchen, empfehle ich dieses Buch nicht.


Meine neuste Errungenschaft ist “Kunstvolle Kalligraphie – 65 einzigartige Kalligraphie-Ideen für festliche Anlässe” von Veronica Halim. Das Buch aus dem Jahr 2019 ist im Busse Seewald Verlag erschienen und umfasst 160 Seiten (Preis: 19,95 €).
Es gliedert sich in die Kapitel: Utensilien & Grundlagen, Ideen für Karten & Verzierungen, Monogramme & Papierware, Florales & antiker Stil, Stilvolle Verpackungsideen, Hochzeitsstimmung, Party-Zubehör. Das Buch ist sehr ausführlich und mit Liebe zum Detail gestaltet. Besonders gefallen hat mir, dass auf einer Doppelseite etwas über das für die Kalligraphie richtige Papier geschrieben wird, was in den meisten Büchern eher vernachlässigt wird. Auch wird anhand nützlicher Wörter und Phrasen erklärt, in welchen Kalligraphie-Stilen (klassisch, klassisch verschnörkelt, modern, modern verschnörkelt) geschrieben werden kann. Der erste Teil des Buches richtet sich an Kalligraphie-Anfänger. Die Projekte hingegen sind eher etwas für Fortgeschrittene oder Leute, die die Buchstaben/ das Schreiben aus dem ersten Teil des Buches bereits ausgiebig geübt haben. Zu jedem Projekt erhält man eine mit Bildern untermauerte Step-by-Step-Anleitung und Materialliste. Die Materialien sind dabei vielfältig gewählt und beschränken sich nicht ausschließlich auf die Schreibfeder.

Fazit: Ein tolles Buch für Kalligraphie-Neulinge und Erfahrene. Wer individuelle und besondere Projekte sucht, wird sie in diesem Buch finden.